Mein Geschichtslehrer war ein reaktionärer Sack mit Siegelring am Finger, der locker die Hälfte des Jahres bei Reserve-Manövern der Bundeswehr zubrachte. Gut so, da fiel sein langweiliger Unterricht aus. Das einzige in meinem Gedächtnis verbliebene Detail aus seinem Unterricht war die raffinierte Schlachtentaktik Hannibals gegen die Römer. Heute gibt es Schüler, nämlich die von Geschichtslehrer Hannes Loh, die sagen können: „Mein Lehrer hat n Buch über Hip Hop geschrieben. Und war als Rapper mit Anarchist Academy ne veritable Größe in der – was? – linksradikalen Musik-Szene? Donnerdoria! Dr. Specht kann einpacken.“ Tatsache ist, der Musik-Kapitalismus hat 1997 in Gestalt des Major Labels VIRGIN geholfen, solch pikante Zeilen wie „Kanther, wir sprengen nicht nur Abschiebeknäste!“ in Umlauf zu bringen. Die Freie Westliche Welt stand kurz vor dem Untergang, und keiner hat
was gemerkt! Schon komisch, aber noch spannender fand ich die Frage, wie hedonistische Hip Hop Beats mit bierernster Antifa-Attitüde zusammenfanden. Und was soll eigentlich Hip Hop? Und wo gibt es den noch?
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